Direkt zum Inhalt

HEY, WELCOME TO OUR NEW OFFICIAL DRACO BROADCAST EUROPE STORE!

Search
Three-Point Lighting Setup Guide

3 Punkt Beleuchtung: So machst du es richtig

Dreipunktbeleuchtung für die professionelle Lichtsetzung: Wissenswertes und Tipps


Das perfekte Licht ist eines der wichtigsten Mittel zur Bildgestaltung in der Fotografie und beim Filmemachen. Wenn du das Licht richtig einsetzt, kannst du ganz gezielt Stimmungen übermitteln und die Atmosphäre nach deinen Vorstellungen verändern. Nicht ohne Grund gibt es das Sprichwort „ins rechte Licht setzen“. Für die Lichtgestaltung hast du eine Vielzahl an Möglichkeiten, sodass es gerade für Anfänger nicht so einfach ist, für eine optimale Beleuchtung zu sorgen. Ein guter Einstieg besteht darin, sich mit der Dreipunktbeleuchtung zu befassen, denn sie bildet die Basis einer guten Lichtsetzung. Beherrscht du sie richtig, brauchst du nur wenige Lichtquellen, um stimmige Ergebnisse zu erzielen.

Das Wichtigste zuerst

  • Bei der 3 Punkt Beleuchtung werden drei Lichtquellen verwendet: Das Führungslicht als Hauptlicht, das Fülllicht als Aufheller und das Spitzlicht als Gegenlicht. Die drei Scheinwerfer werden so ausgerichtet, dass ein Dreieck entsteht.
  • Als wichtigste Lichtquelle wird das Führungslicht seitlich zum Motiv und etwas erhöht zum Blickwinkel der Kamera positioniert.
  • Das seitliche Fülllicht soll den Schatten des Führungslichts korrigieren, weshalb es genau gegenüber aufgestellt wird.
  • Das Spitzlicht hingegen platzierst du exakt gegenüber dem Führungslicht. Es befindet sich hinter dem Motiv. Damit sorgst du für Raumtiefe, Kontrast und eine Betonung der Kanten.

Dreipunktbeleuchtung – einfach erklärt

Das 3-Punkt-Prinzip verfolgt bei der Bildbeleuchtung einen einfachen Hintergrund: Ein natürlicher Raumeindruck kann bei Filmen oder Videos nur dann erzeugt werden, wenn das Licht aus drei unterschiedlichen Richtungen kommt. Durch Lichtquellen, Gegenlicht und Schatten wird ein Eindruck von Raumtiefe vermittelt, was dem natürlichen Seherlebnis, welches das menschliche Auge kennt, besonders nahe kommt. Grundsätzlich gilt: Egal, woher das Licht auf das Motiv einfällt, Schatten lassen sich nicht vermeiden. Darum wird eine zweite Lichtquelle benötigt, um diese als störend empfundenen Schatten wieder aufzuhellen. Die dritte Beleuchtungsquelle, die noch einmal an einem anderen Standort aufgestellt wird, verstärkt den natürlichen Eindruck zusätzlich.

3 Punkt Beleuchtung im Detail

Die 3 Punkt Beleuchtung ist die elementare Ordnung im Filmlicht. Die stärkste Lichtquelle ist dabei das Führungslicht, welche das zu filmende Motiv in den Fokus rückt. Es bestimmt die Richtung, aus welcher das eigentliche Licht kommt – den sogenannten Beleuchtungswinkel. Das Fülllicht soll die Objektbeleuchtung aufhellen und die scharfen Schatten reduzieren, welche oftmals aus dem Führungslicht resultieren. Das Spitzlicht, welches als Gegenlicht hinter dem Motiv eingesetzt wird, soll es noch einmal deutlicher vom Hintergrund hervorheben, wodurch sich die räumliche Tiefe verstärkt. Das heißt konkret: Führungs- und Fülllicht befinden sich meist auf der Seite der Kamera, das Spitzlicht hingegen direkt gegenüber auf der anderen Seite. Dabei gilt: Keine Regel ohne Ausnahme. In Sonderfällen kannst du experimentieren und die Lichter neu anordnen. Damit lassen sich dann ganz spezielle Effekte erzeugen.

Führungslicht

Das Hauptlicht der Dreipunktbeleuchtung ist das Führungslicht, weshalb es am wichtigsten für die Beleuchtung des Motivs ist. Es bestimmt den Beleuchtungswinkel – also die Richtung, aus der das Licht kommt. Wie du den Beleuchtungswinkel wählst, hängt von der Kameraposition ab. Das bedeutet: Zuerst wird die Kamera positioniert und dann beginnst du mit der Anordnung der Lichtquellen. Das Führungslicht sollte in einem Winkel von ungefähr 45 Grad neben der Kamera positioniert werden. Achte darauf, es leicht von oben zu setzen, damit es – genau wie natürliches Sonnenlicht – das Motiv von oben beleuchtet.

Fülllicht

Das Fülllicht dient der Aufhellung und ist damit ein wichtiges Element der Dreipunktbeleuchtung. Es soll in erster Linie die Schatten reduzieren, die zwangsläufig aus dem Führungslicht hervorgehen. Genau deshalb wird ein weiches Licht benötigt, das schwächer ist als das Führungslicht, aber trotzdem noch hell genug, um die dunklen Schatten heller erscheinen zu lassen.

Achte darauf, dass das Fülllicht nicht dominanter ist als das Führungslicht. Welches Verhältnis zwischen Führungslicht und Fülllicht herrscht, kann individuell entschieden werden. Für ein klassisches Interview wird mit einem Verhältnis von 2:1 bis 4:1 gearbeitet. Bei der Umsetzung von Filmen sind auch Verhältnisse von 8:1 und mehr möglich. Das heißt für ein klassisches Interview im Klartext: Die Aufhellung sollte höchstens halb so hell sein wie das Führungslicht. Ein Verhältnis von 8:1 hingegen lässt die Kontraste viel ausgeprägter erscheinen, was auch die Spannung im Bild erhöht. Du siehst also, dass es je nach Zweck, Situation und Drehort in Bezug auf das Verhältnis deutliche Unterschiede gibt.

Des Weiteren gilt es, die richtige Position für das Fülllicht auszusuchen. Am besten positionierst du es auf der anderen Seite der Kamera – also dort, wo die Schatten sich befinden – in einem Winkel von 15 bis 60 Grad zur Kamera-Motiv-Achse. Eine beliebte Möglichkeit ist auch die indirekte Aufhellung, da sich die Schatten dadurch natürlich aufhellen lassen. Dabei wird der Scheinwerfer nicht unmittelbar auf die Schatten gerichtet, sondern am Motiv vorbei auf eine Wand oder einen Reflektor. Damit wird das Licht reflektiert, wodurch es weniger auffällt und insgesamt weicher und gleichmäßiger wirkt. Optimal ist es, wenn die Aufhellung in der fertigen Aufnahme nicht auffällt und gar nicht wirklich als Lichtquelle erkennbar ist.

Spitzlicht

Das Spitzlicht, das auch als Gegenlicht oder Kante bezeichnet wird, stellt das dritte Element der Dreipunktbeleuchtung dar. Es hat die Aufgabe, das Objekt deutlich von seinem Hintergrund hervorzuheben, sodass sich Vordergrund und Hintergrund einfacher trennen lassen. Das Motiv wirkt dadurch dreidimensionaler und die Tiefe der Aufnahme erhöht sich. Wenn wir von einer Interviewsituation ausgehen, erzeugt das Spitzlicht einen leuchtenden Lichtkranz. Er erstreckt sich bei der interviewten Position vom Hinterkopf bis zur Schulter. Die Körperseite, auf der sich das Spitzlicht befindet, wird dabei intensiver beleuchtet als die andere Körperseite. Beim Spitzlicht ist hartes Licht gewünscht, weshalb du ohne Folie oder eine indirekte Beleuchtung arbeiten solltest. Lediglich, wenn das Spitzlicht zu nahe an der Person positioniert werden muss, sodass es möglicherweise heller ist als das Führungslicht, sind Folien empfehlenswert.

Das Spitzlicht positionierst du so, dass es direkt hinter dem Motiv liegt. Meist bedeutet das, dass es sich gegenüber vom Führungslicht befinden muss. Idealerweise sollte es schräg von oben einfallen. Ein Winkel von 15 bis 45 Grad ist dabei ideal. Auf diese Weise kann ein perfekter Lichtkranz erzeugt werden. Auch beim Spitzlicht gilt es, auf das richtige Verhältnis zum Führungslicht zu achten, wobei hierzu unterschiedliche Meinungen und Auffassungen existieren. In der Regel arbeiten Profis hierbei mit einem Verhältnis von 2:1 bis 1:1. In einigen Lichtsituationen ist es auch notwendig, dass das Spitzlicht heller ist als das Führungslicht. Es liegt ohnehin hinter dem Motiv, weswegen es das Führungslicht nicht ersetzen kann. Dies hängt von der jeweiligen Aufnahmesituation und der von dir gewünschten Atmosphäre und Stimmung ab.


Welche Fotolampen benötigst du?

Wenn du gerade erst anfängst, dich mit dem Filmemachen und den Anforderungen an die 3 Punkt Beleuchtung zu befassen, kommst du vielleicht auf die Idee, einfach ein paar Flutlichtstrahler im nächsten Baumarkt zu erwerben – ganz nach dem Motto: „Zum Ausprobieren wird es schon reichen.", davon raten wir aber ganz klar ab stattdessen empfiehlt es sich professionelle Fotolampen zu erwerben. Denn: Je stärker die Lichtquellen sind, desto härter werden auch die Schatten, die vom zusätzlichen Filmlicht in den Hintergrund geworfen werden. Dazu kommt noch: Spricht ein Mensch beim Interview vor der Kamera, genügen kleine Kopfdrehungen, um unschöne Schatten im Gesicht zu erzeugen. Das Problem wird auch von zwei weiteren Baustrahlern nicht gelöst, selbst wenn du diese penibel der Dreipunktbeleuchtung entsprechend positionierst. Darum gilt grundsätzlich: Möchtest du die 3 Punkt Beleuchtung selbst ausprobieren, musst du vorher in eine professionelle Beleuchtung investieren. Du könntest beispielsweise unser vorhandenes Dreipunktbeleuchtungs Set kaufen. Wir versprechen: Die Investition lohnt sich auf jeden Fall, denn damit gelingen dir professionelle Beleuchtungsergebnisse.


Abschließende Tipps zur Dreipunktbeleuchtung

Grundsätzlich gilt in puncto Dreipunktbeleuchtung: Übung macht den Meister! Erst, wenn du nach und nach Erfahrungen sammelst, wirst du ein Händchen dafür bekommen, welche Verhältnisse zwischen den einzelnen Lichtquellen und welche Positionen für deine Aufnahmesituationen jeweils ideal sind. Nichtsdestotrotz erleichtern dir die folgenden Tipps den Einstieg und helfen dir dabei, schnell tolle Ergebnisse mit der 3 Punkt Beleuchtung zu erzielen:

  1. Beim Set-up von Licht – ganz egal, ob bei der Fotografie oder bei Film und Video, ob für Testimonials oder Interviews – solltest du immer zuerst die Kameraposition und den Bildausschnitt festlegen. Erst dann wird deutlich, welche Gegenstände und Raumabschnitte zusätzlich zu der interviewten Person im Bild auftauchen und ausgeleuchtet werden müssen.
  2. Als Faustregel für das Führungslicht wird bei der Dreipunktbeleuchtung ein Beleuchtungswinkel von 45 Grad empfohlen. Dieser Wert bestimmt die Position der Lichtquelle seitwärts zur Kamera. Um den Eindruck von Sonnenlicht nachzuempfinden, an welches wir Menschen gewöhnt sind, sollte die Lichtquelle zudem leicht erhöht gesetzt werden. Oft wirkt ein zu hoch oder zu tief positioniertes Führungslicht merkwürdig auf den Betrachter. Orientiere dich am besten am Schattenwurf der Nase der aufzunehmenden Person: Dieser Schatten sollte möglichst schräg nach unten fallen, um eine natürliche Bildwirkung zu erzielen.
  3. Die Nase der interviewten Person wirft keinen Schatten durch das Führungslicht? Dann hast du es entweder zu frontal ausgerichtet oder die Bildbeleuchtung ist zu weich. Dies wirkt sich negativ auf den natürlichen Gesamteindruck aus, weil das Gesicht seine Dreidimensionalität verliert, sondern zweidimensional, maskenhaft und platt wirkt. Zu hart sollte der Schatten jedoch auch nicht sein. Empfindest du den Schattenwurf der Nase als zu hart, kannst du eine Folie verwenden, um ihn zu mildern.
  4. Auch beim Spitzlicht gilt es darauf zu achten, dass es nicht zu stark ausfällt. Andernfalls erhält die interviewte Person einen Heiligenschein. Setze das Spitzlicht daher subtil ein, damit die Person vom Hintergrund abgehoben wird, das Bild mehr Tiefe erhält und eine realitätsnahe Räumlichkeit vermittelt.


Fazit

Die Dreipunktbeleuchtung lässt sich relativ einfach umsetzen, wenn du die theoretischen Basics verinnerlicht hast. Mit dem richtigen Beleuchtungsequipment und ein bisschen Erfahrung wird es dir gelingen, mit einigen wenigen Lichtquellen Spannung aufzubauen, die Atmosphäre bewusst zu beeinflussen und fesselnde Aufnahmen zu erzeugen. Aus diesen Grund lohnt es sich, in ein 3-Punkt-Beleuchtungs-Set zu investieren und damit herumzuexperimentieren.